© Patrick Hardtke
Wie würden wir euch, Rick beschreiben? Mein Name ist Chris und Marc, ja der ist wieder mal am Strand unterwegs. Wir sind die einzigen Nachbarn von Rick und uns verbindet eine sehr lange Freundschaft, die in der Grundschule ihren Anfang nahm. Rick war schon zu seinen Kindheitstagen ein sehr wissbegieriger Junge, der uns alle mit seiner schieren Wissensflut bereichern oder uns sogar erschlagen konnte.
Aber er war und ist bis heute ein ruhiger, einfühlsamer, gefühlvoller und zugleich ein hilfsbereiter, eigenwilliger und manchmal auch ein sehr temperamentvoller Mensch. Neben dem Meer gibt es noch eine besondere Leidenschaft, und zwar die Pflanzenwelt. Sein Haus ist voll mit Zimmerpflanzen. Es ist für ihn eine wahre wohlfühl Oase. Obwohl er, in meinen Augen, dadurch zu sehr in der Bude rum hockt und seine Bücher liest, kann Rick auch sehr philosophisch daherkommen.
Vor einigen Jahren hat er mit diesen Worten das Meer beschrieben:
„Das Meer und seine unglaublichen weiten, lassen jeden in seinen Bann ziehen, auch diejenigen die es vom Grunde hassen.
Trotz seiner schieren Größe strahlt es in seinem Dasein eine gewisse Ruhe und Friedfertigkeit aus, obwohl es manchmal so aussieht, als könnte es uns mit Haut und Haaren verschlingen.
Es ist nicht nur beeindruckend anzusehen,sondern es lockt uns mit seinem Anmut auch weit auf ihm hinauszufahren. Aber seine wahren Wunder liegen unterhalb seiner Oberfläche und verzaubern diejenigen die es wagen in seine wahnsinnigen tiefen hinabzutauchen.
Ab und an zeigt sich das Meer auch von seiner eher schlechten Seite und gibt auch mal den Ton an. Seine Launen können dann sehr heimtückisch auf uns einschlagen. Es kann uns dann mit seinen riesigen Wellenbergen und draufsitzenden Schaumkronen auch schon mal einschüchtern.
Selbst für einen Hartgesottenen können die Launen des Meeres auch bedrohlich und gefährlich werden. Denn manchmal packt einem der Übermut und dies wirkt so, als könnte man sich gegen das tosende Meer behaupten. Meist ein fataler Fehler und man wird von ihm verschlungen.
Es ist eben eine sehr lebhafte und verspielte Daseinsform. Manchmal zeigt es sich von seiner rauen Seite und ganz plötzlich ist es wieder lammfromm. Für viele von uns bleibt das Meer ein sehr mysteriöser und sagenumwogener Platz. Trotz seiner mächtigen Ausstrahlung kann es sich nicht vor äußeren Einflüssen schützen und ist somit ein leicht verwundbares Ziel.
Es kann nicht um Hilfe schreien so wie wir, sondern muss sich auf einen anderen Weg bemerkbar machen, wenn es mal tatsächlich Hilfe braucht. Die hat das Meer auch bitter nötig. Denn wir als sein Nachbar leben mit ihm in einer symbiotischen Beziehung und das schon seit sehr langer Zeit.“
Genau das finden Marc und ich an Rick so außergewöhnlich, er lässt seinen Gedanken freien Lauf und trägt sie auch nach außen. Er ist schon manchmal etwas seltsam, aber einen wahren Freund findet man in der heutigen Zeit sehr selten.